2082829003.jpg

Jim Avignon

Intermedial, Malerei

Jim Avignon, 1968 in Schweden geboren, beginnt als eingefleischter Autodidakt Ende der 80er zu malen und seine Werke in Clubs und Bars auszustellen. Er sucht die Nähe zur Musik und gestaltet Bühnenbilder für u.a. Dee-Lite, Gang Starr u.v.a. In den darauf folgenden Jahren geht Avignon auf die Strasse, mietet z.B. 1990 40 Plakatwände in Berlin, um dort große Poster auszustellen. Avignon beginnt mit großen Rauminstallationen wie z.B. 1991 'beauty of truth' in Frankfurt, bei der er 200 Fernsehgeräte mit selbstgebauten Fernsehbildern zu einer großen Installation montiert. In der ersten Hälfte der 90er baute er fabrikhallengroße Rauminstallationen und arbeitet seitdem daran, komplexe Situationen mit ein paar Strichen darzustellen. Sein Thema ist der Mensch mit seiner Suche nach dem Glück im Unglück. Sein knapper, der Bildersprache der Comics entliehener Strich, seine knalligen Farben und seine sehr charakteristische Handschrift machen ihn schnell auch außerhalb der Kunstszene bekannt.

Unter dem Motto 'destroy art galleries' erscheint Avignon 1992 uneingeladen auf der documenta, Kassel, um dort drei Wochen lang täglich ein großes Bild zu malen und es abends wieder zu zerstören. Gleichzeitig beginnt Avignon damit, auf Ausstellungen Eintritt zu nehmen und dafür die Werke zu verschenken. 1993 baut er mit 'secrets of life' in einem leer stehenden Gewächshaus ein gigantisches begehbares Gehirn nach, 1994 präsentiert er mit 'the 21 century' ein Museum der Zukunft.

Die erste CD des Künstlers „Musik für Kinder“ unter dem Namen Neoangin bringt er im Selbstverlag heraus und erscheint 1996 als CD-Beilage des Magazins "shift". Ein kleiner Teil davon wird mit anderem Cover auf Konzerten angeboten. "Musik für Kinder" kommt noch ganz ohne Vocals aus, Neoangin braucht für die Aufnahme gerade mal 70 Minuten im Studio.

Er begreift sich als Außenseiter im Kunstbetrieb, den er mit seinem elitären Gehabe nicht ernst nehmen kann. Er malt schnell und seine Bilder sind günstig und nicht auf die Ewigkeit ausgerichtet. Seine kunstmarktkritischen Ambitionen, seine unkonventionelle Kunst und Musik auch in die entlegendsten Winkel der Gesellschaft und der Welt zu tragen, stellen sein inzwischen umfangreiches Oevre in die geistige Nähe der Fluxus-Bewegung.