Daniel Spoerri
Fluxus, Konzeptuell, Skulptur
Daniel Spoerri, 1930 in Galati/Rumänien geboren, floh 1942 mit Mutter und fünf Geschwistern in die Schweiz. Von 1949-52 studierte er Tanz an der Züricher Theater-Tanz-Schule, erhielt 1952 ein Stipendium für Paris und wurde danach (1954) 1. Tänzer am Stadttheater Bern. In dieser Zeit komponierte er die Choreographie für ein Farbenballett und schrieb Konkrete Poesie. Am Darmstädter Landestheater arbeitete er 1957-59 als Regieassistent bei G.R. Sellner, er verfasste erste Texte über experimentelles Theater.
1959 kehrte er nach Paris zurück und lebte im Zimmer 13 im Hotel Carcassonne, Rue Muffetard. Er lernte Marcel Duchamp, Man Ray, Eva Aeppli, Jean Tinguely, Robert Filliou und andere Künstler kennen, begründete 1960 die Edition „MAT“ und war Mitunterzeichner des Manifests "Nouveaux Réalisme".
Am 11.6.1961 zeigte er in der Galerie Lauhus am Buttermarkt in Köln „Spoerris Koffer“ und erstmals Fallenbilder. Erste Kontakte zu (Prä-) Fluxus in Köln und NY.
1968 eröffnete er in Düsseldorf sein "Eat-Art-Restaurant". 1978-82 lehrte er an der Fachhochschule für Kunst und Gestaltung Köln und erhielt anschließend eine Professur an der Kunsthochschule München. Seit 1960 hatte er zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in internationalen Museen und Galerien. Daniel Spoerri lebt in Wien und Seggiano/Italien.
Eine ungeheure Fülle an hintergründigem Witz, skurriler Phantasie und Doppeldeutigkeit kennzeichnet das Werk von Daniel Spoerri. Als „Handlanger des Zufalls“ – wie er sich selbst bezeichnet – macht er diesen zum Prinzip in seinem vielfältigen Werk. Auch die „Kleinigkeiten“, Objektkästchen mit Assemblagen aus Fundstücken jedweder Art, lassen nichts von der provozierenden Heiterkeit der großen Werke vermissen. Es ist eine eigenständige Werkgruppe, aber auch für den viel reisenden Künstler eine erfrischende Geist- und Fingerübung an seinen beiden Wohnorten.