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Mary Bauermeister

Fluxus, Intermedial, Malerei, Zeichnung, Skulptur, Kunst am Bau

Mary Bauermeister wurde am 7. September 1934 in Frankfurt am Main geboren. Sie besuchte die Höhere Schule von 1946-54, wo sie wesentlich durch ihren Zeichenlehrer Günter Ott beeinflusst wurde. Sie studierte daraufhin ein Jahr an der Hochschule für Gestaltung in Ulm unter der Leitung von Max Bill, wechselte für ein weiteres Jahr an die Staatliche Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken unter der Leitung von Prof. Otto Steinert, bevor sie ab 1957 ihre freie, künstlerische Tätigkeit in Köln begann.

Mit ihren zwei Jahre dauernden Aktivitäten in ihrem Atelier in der Lintgasse 28 hat sie von 1960 – 61 in Köln den Aufbruch in neue künstlerische Dimensionen eingeläutet. Diese kurze Zeit genügte, um mit den verrückten Konzerten, Ausstellungen, Lesungen (den Namen Performance kannte man damals noch nicht) ihrer Künstlerkollegen das Bild der avantgardistischen, intermedialen Kunststadt Köln aus dem Nichts zu prägen. Es war die Brutstätte der späteren Fluxus-Bewegung, die 1962 in Wiesbaden ihren Namen erhielt. Ihre Aktivitäten hatten aber nichts mit den später so benannten Happenings zu tun, die aus dem Wiener Aktionismus entstanden und erst nach 1962 ins Bewusstsein kamen. Sie waren in Köln die Fortsetzung ihrer, von der neuen Musik am WDR, der Kunst und der Literatur sowie der Gesellschaftskritik im Nachkriegsdeutschland geprägten Aufführungen „Neuer Musik“ mit John Cage, Nam June Paik, Benjamin Patterson und anderen, gleichgesinnten Künstlern.

1962 erhielt sie ihre erste Einzelausstellung im Stedelijk Museum, Amsterdam (Dir. Jan W. Sandberg) mit gleichzeitiger, ganztägiger Aufführung elektronischer Musik unter der Leitung von Karl-Heinz Stockhausen.

Schon im Sommer desselben Jahres verließ sie Köln, um in New York ihre Karriere als Künstlerin zu machen. In kurzer Zeit hingen ihre Werke in fast allen großen Museen.

In den 70er Jahren kehrte sie endgültig nach Deutschland zurück. Seither lebt sie in der Nähe von Köln in einem, für damalige Verhältnisse, futuristischen Haus mit Wasserdach und –gärten, auf einem riesigen Naturgrundstück, das ihr als Versuchsstation für ihre Gärten dient. Neben ihrer künstlerischen Arbeit, widmet sie sich seit den 70er Jahren überwiegend der Gestaltung von Gärten und Kunst am Bau- Projekten für große Firmen- und Privatkunden wie das Auswärtige Amt, Bonn, Kölnische Rückversicherungs-AG, Köln oder die Landeszentralbank, Wiesbaden. Daneben befinden sich ihre Arbeiten in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland.

2007 fand zum Abschluss der Fluxusausstellung „Fama Fluxus“ der Galerie der Stadt Sindelfingen die Wiederaufführung des avantgardistischen Musiktheaters von Karlheinz Stockhausen “Originale” von 1961 im ZKM Karlsruhe statt, bei der die Künstlerin entscheidend mitwirkte. Zudem wurden ihre Arbeiten in der groß angelegten Ausstellung „Wack“ im MOCA, Los Angeles gezeigt. Bis Ende Dezember 2007 sind ihre Arbeiten im National Museum of Women in the Arts, Washington DC zu sehen.