ausstellungen in der galerie 2000-2002
Hannelore Landrock-Schumann
Lichten
Raumarbeit, 25. Oktober bis 30. November 2002
Wenn eine Künstlerin und eine Galeristin seit über zwei Jahrzehnten mit Freude zusammenarbeiten, ist das schon etwas Besonderes. Etwas Besonderes ist auch die konsequente künstlerische Entwicklung einer Künstlerin von der Grafik und Malerei zur Konkreten Kunst. Hannelore Landrock-Schumann hat es immer verstanden, ihre künstlerischen Visionen mit einfachen Mitteln und viel Humor räumlich umzusetzen.
Ihr grosser Erfolg bei sogenannten "Kunst am Bau"-Projekten basiert auf der ihr eigenen Art, architektonischen Räumen durch ihren künstlerischen Eingriff ein neues Leben zu verleihen. Räume werden positiv gesimmt und somit auch seine Bewohner oder Nutzer.
Die Raumarbeit "Lichten" verzichtet völlig auf den visuellen Reiz der Bilder und macht den Raum selbst zum Bild. Hannelore Landrock-Schumann transformiert den Ausstellungskomplex der Galerie - Räume auf zwei Ebenen, hintereinandergereiht und verschachtelt, mit Durchgängen, die verbinden und trennen, teilen und gliedern - selbst zum Kunstwerk; Form und Inhalt werden neu definiert. Durch die Dramaturgie des Lichtes löst sich der reale, architektonische "Inhalt" der Ausstellungsräume der Galerie vom Umraum ab und verwandelt sie Räume in skulpturale, imaginäre Lichtgestalten. Sie verschmelzen Räume zu Sälen, durch"lichten" sie und lassen sie als selbstbewusste, leuchtende Monumente erscheinen. Der Besucher des Bild-/Raumes wird Teil eines erfahr- und begehbaren Kunstwerkes.
Sabine Bürger, Ursula Kraft, Alba D’Urbano, Johannes Deutsch
2 x 2 Körperlichkeit
Galerie Schüppenhauer, Köln, 13. September bis 19. Oktober 2002
Wir haben die Galerie Vayhinger aus Radolfzell eingeladen, mit uns ein Projekt zur "Internationalen Photoszene 2002" in Köln auszuarbeiten. In diesem gemeinsamen Ausstellungsprojekt treten zwei Galerien mit je zwei Künstlern und unterschiedlichen Positionen zeitgenössischer Fotografie in Dialog.
Die Galerie Vayhinger stellt Sabine Bürger und Ursula Kraft und wir Alba D'Urbano und Johannes Deutsch vor.
Mit dieser "2 x 2 Körperlichkeit" werden die Galerien den Versuch unternehmen, den Körper zu thematisieren und Gemeinsamkeiten wie auch Gegensätze der künstlerischen Auffassung und Bearbeitung bon Fotografie sichtbar zu machen.
Thea Gvetadze, Tamara K.E., Vera Lossau, Keti Kapanadze, Maia Naveriani, Jungme Fritzenkötter/Fehmi Baumbach, Daniel Ginelli, Dom LeBon, Anjie Reed, Jim Avignon
Little Red Riding Wolf/Mumbo Jumbo
Galerie Schüppenhauer, 26. April bis 16. Juni 2002
In "Little Red Riding Wolf" krempeln sechs junge Künstlerinnen aus Düsseldorf, London und Göppingen das Märchen von dem "Rotkäppchem und dem bösen Wolf" (Little Red Riding Hood) einfach um und eröffnen so die Möglichkeit völlig neuer, witziger Interpretationen und Umkehrungen der Geschichte. Die sechs Künstlerinnen arbeiten seit zwei Jahren als Gruppe eng zusammen. Gemeinsam vertreten sie eine Haltung, die sich nicht an den Schlagworten und Ismen der Kunst, sondern an einer offenen spirituellen Weltanschauung in einer modernen Zivilisation orientiert.
"I'm not a suicidor, I am an investigator", ein Text aus einem Werk einer der Künstlerinnen, haben sie als geistigen Leitsatz über ihre Aktivitäten gestellt.
Aus der Erforschung traditioneller kultureller Inhalte und dem Aufspüren des aktuellen Zeitgeistes folgt der ihnen gemeinsame spielerische und gleichzeitig professionelle Umgang mit allen verfügbaren künstlerischen Medien.
Unter dem Titel "Mumbo Jumbo" hat Jim Avignon eine Ausstellung und Musik-Show mit seinen Freunden aus der Kunst- und Musikszene für das Studio zusammengestellt. Da alle Künstler sowohl der Kunst- als auch der Musikszene angehören, wird die Ausstellung nicht nur ein visuelles, sondern auch ein akustisches Erlebnis.
Keith Cottingham, Achim Duchow, Alba D’Urbano, Concha Jerez, Peter Kogler, Mark Kostabi, Klaas Krüger, Nam June Paik, Rivka Rinn, Günther Selichar, Cindy Sherman, Wolf Vostell, Andy Warhol
Fetisch Medien
Galerie Schüppenhauer, Köln, 25. Januar bis 8. März 2002
Sicherlich ist nicht neu, dass sich Museen und Galerien in Ausstellungen mit der Rolle des Fetischs in der Kunst auseinandersetzen.
In dieser Ausstellung geht es uns nicht darum, eine erneute Variante einer Gegenüberstellung zu zeigen, sondern vielmehr um das Symbol des Fetischs in unserer Kommunikationsgesellschaft. Längst haben die Massenmedien mit ihren Produkten und auch die Kunst die Rolle einer Art Ersatzreligion übernommen. Durch die weiter fortschreitende Globalisierung und die sich rasant verbreitenden Kommunikationsmedien, kommt es zu einer Furcht vor dem Verlust der eigenen Identität. Die Kunst oder die vergötterten Idole jedweder Gattung übernehmen mehr und mehr die Rolle einer Ersatzpersönlichkeit, in der sich die eigene Identität widerspiegelt.
Zusammen mit dem Kurator Uli Bohnen haben wir verschiedene künstlerische Positionen zur Thematik der Ausstellung ausgewählt und in enger Zusammenarbeit mit der United World Art Trading GmbH in Frankfurt ist es uns möglich, ganz seltene Fetische aus Afrika in diesem gemeinsamen Projekt zeigen zu können.
Die Ausstellung soll durchaus Fragen aufwerfen und Veränderungen der Kunst und Kultur in unserer fortschreitenden Mediengesellschaft kritisch betrachten.
James Hutchinson, Suky Best, Kurt Buchwald, Dan Hays, Katrin Glanz, Christian Radeke, Simone Ackermann, Steven Rand, Heike Hamann, Sven Kalden, Rivka Rinn
ex machina - von der Zersetzung der Fotografie
Galerie Schüppenhauer, Köln, 14. September bis 27. Oktober 2001
"ex machina" - eine Übernahme der Ausstellung der Arbeitsgruppe Fotografie der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin.
"ex machina" setzt thematisch unsere Ausstellungsfolge "paintings now! I + II" fort. Die Ausstellung rückt die aktuelle künstlerische Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie ins Zentrum der Betrachtung. Zersetzen bedeutet, etwas von einem Zustand in einen anderen zu überführen. Der Fotografie selbst ist eine zersetzende Kraft immanent: Fotografische "Abbilder", die wir als angehaltene Zeit- und Raumerfahrung verwenden, als Informationsträger, als Beweis, als Erinnerungsstück, als Ersatz selbst gelebter Erfahrung, mutieren durch ihren Eingang in elektronische Kanäle zu einem belanglosen, undefinierbaren Bilderteppich.
Mit der Fokussierung auf zeitgenössische Rezeption von Fotografie setzt die Ausstellung auf den veränderten Umgang mit fotografischen Bildern. Gängige Wahrnehmungsmuster werden auf spielerische Weise durchbrochen, Grenzen durch Überschreitungen ausgelotet und durchlässig gemacht. Die tradierten Erscheinungsformen und Funktionen der Fotografie werden auf den Kopf gestellt. Das angewandte künstlerische Verfahren ist bei allen ausgestellten Arbeiten ein Transformationsprozess, bei dem einzelne Aspekte des Mediums Fotografie durch eine andere mediale Umsetzung freigelegt werden. In Rückbezug auf analoge fotografische Praktiken werden die Grundkoordinaten der Fotografie in ihrer Einzigartigkeit herausgestellt.
Manos Tsangaris
Raum 1. Tempus Perfectum und Arbeiten auf Papier
Galerie Schüppenhauer, Köln, 29. Juni bis 1. September 2001
Unsere Sommer Seh-, Hör- und Spielaktion als bloße Ausstellung bezeichnen zu
wollen, würde dem Künstler Manos Tsangaris und seinem Werk in keiner Weise gerecht werden. Mit schier grenzenloser Kreativität komponiert und kombiniert Manos Tsangaris seine vielfältigen künstlerischen Fähigkeiten zu höchstvergnüglichen Erlebnissen.
Manos Tsangaris ist kaum in eines der traditionellen Medien kreativen Schaffens alleine einzuordnen. Er ist Komponist, Musiker, Dichter, Regisseur und visueller Künstler in einer Person. Sein virtuelles Spiel mit der Gleichzeitigkeit seiner künstle-rischen Talente - der Musik, der Sprache und der Kunst - spiegeln alle seine Werke wider. Gleich welches der Medien er gerade benützt, ob Komposition, Musikstück, Hörspiel, Gedicht, Zeichnung, Objekt, Installation oder Performance, wird eines deutlich: im Mittelpunkt seines Schaffens steht der Mensch als reales, vielstimmig wahrneh-mendes Wesen. Daher sind seine (Kunst-)Stücke erlebtes Theater für alle Sinne.
Mit "Raum 1" zeigen wir eines seiner neuen raum-plastischen Spiele, bei dem der Besucher eingeladen ist, an Fäden zu ziehen, um so die wesentlichen Entscheidungen über den Verlauf des Ereignisses "selbst in die Hand zu nehmen".
Es verführt sie zum Hören, zur Konzentration auch auf die kleinsten und feinsten Klänge. Dieses Spiel wurde erstmalig bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik 2001 gezeigt. Neben weiteren Klangobjekten zeigen wir Serien seiner neuesten Papierarbeiten.
Esther Ferrer/Mary Bauermeister, Ben Patterson, Daniel Spoerri, Freddy Paul Grunert und Concha Jerez
Indisposition / Positions
Galerie Schüppenhauer, Köln, 4. November bis 23. Dezember 2000
In dieser ersten Einzelausstellung "Indisposition" mit Esther Ferrer zeigen wir zwei Installationen und zahlreiche Objekte.
Ende Oktober können wir auf 20 Jahre Galeriearbeit zurückblicken. Mit der Ausstellung "positions" möchten wir anhand von wenigen exemplarischen Beispielen einige künstlerische Positionen zeigen, die von der Galerie vertreten wurden. Wir haben bewusst auf eine Übersichtsausstellung mit Katalog verzichtet, um einer EDITION Vorrang zu geben, die 34 Arbeiten in unterschiedlichen Techniken von 35 Künstlern enthält. Diese Edition bietet einen umfassenden Überblick und ist zudem ein günstiger Einstieg für junge Sammler.
Die Ausstellungen "indisposition" mit Esther Ferrer, "positions" mit Mary Bauermeister, Ben Patterson, Daniel Spoerri, Freddy Paul Grunert und Concha Jerrez und „TV made me do it“ mit Jim Avignon versuchen einen Bogen zu spannen über unterschiedliche Generationen, Herkunft und visuelle Ausdrucksformen, um zu einem gemeinsamen Nenner zu kommen: eine humorvolle, ironisch-kritische Auseinandersetzung mit Wort und Bild, Musik und Aktion.